Das Prinzip der Ganztagsschule
Um den Schülerinnen und Schülern der IGS Alexej von Jawlensky mehr Chancengerechtigkeit zu verschaffen, möchten wir dafür sorgen, dass schulische Aufgaben nicht von den Familien übernommen werden müssen, sondern dass unsere Schule die Gelegenheit dafür bietet, für Schulisches auch in der Schule Unterstützung zu finden. Die immer wieder angemahnte soziale Schere der Bildungschancen wird durch die Halbtagsorganisation von Schule eher verschärft.
Persönliche und individuelle Förderung, wie im Hessischen Schulgesetz vorgesehen, hat viel mit Beziehungen und Beziehungsstrukturen zu tun. In letzter Zeit weist neben der Erziehungswissenschaft auch verstärkt die Neurobiologie darauf hin, dass erfolgreiches Lernen nur geschehen kann durch Unterstützung und Anerkennung, Ermunterung und Motivation gepaart mit ganz individueller kognitiver Herausforderung. Die Jawlensky-Schule hat sich mit dem Jahrgangsteammodell eine Organisationsstruktur gegeben, die auf der organisato-rischen Ebene stabile und verlässliche Beziehungen zwischen Lehrkräften und Schülern, aber auch zwischen Schülern untereinander begünstigt. Jedoch findet „Beziehung“ nicht nur im Unterricht statt, sondern entfaltet sich auch im Umgang jenseits des Unterrichts, in Gesprächen, Lerndialogen, Beratungen. Für all dies muss es jedoch im Verlauf des Schultages Zeitfenster geben.
Weiterhin ist auf Integration von Bewegungs- und Entspannungselementen in den Tagesab- lauf sowie auf den Stellenwert musischer, ästhetischer und künstlerischer Angebote hinzuweisen, die – auch das ist hinlänglich wissenschaftlich erwiesen – kognitive Prozesse unterstützen und fördern und für die Persönlichkeitsentwicklung wichtig sind.
Die IGS Alexej von Jawlensky ist eine gebundene Ganztagsschule. Sie hat den Schulalltag anders rhythmisiert und den Pflichtunterricht „entzerrt“. Dem Schulalltag konnte eine neue, sinnvollere Zeitorganisation gegeben werden, wodurch sich für Schülerinnen und Schüler Phasen der Anspannung und Entspannung abwechseln.
Lehrkräften bieten längere Pausenzeiten mehr Erholung, aber auch mehr Möglichkeiten zu informeller Kommunikation mit Kolleginnen und Kollegen und Schülerinnen und Schülern. Eine „Gleitzeit“ am Beginn eines Schultages gewährleistet ein ruhiges Ankommen und bietet Zeit und Raum für Förder- und Fordermöglichkeiten.
Tagesrhythmisierung
Der Schulalltag beginnt mit einem offenen Anfang, in dem ruhiges Ankommen und Einlassen auf den Schultag sowie erste Gespräche möglich sind. Diese Zeit bietet auch Raum für gezielte Unterstützungsangebote in kleinen Gruppen und kann für die Schülerinnen und Schüler zum Erledigen von Aufgaben genutzt werden. Klassenräume und Gemeinschaftsflächen sind in dieser Zeit geöffnet; es gibt eine Frühaufsicht. Der Tag ist grundsätzlich in 90-Minuten-Stundenblöcke organisiert.
Mensa und Theater
Die Mensa mit angrenzendem Theaterraum wurde im Januar 2011 fertig gestellt. Beide Räume können multifunktional genutzt werden. In der Mensa finden ca. 400 Schülerinnen und Schüler Platz, um ihr tägliches Mittagessen einzunehmen. An drei großzügigen Essensausgaben werden die Mahlzeiten ausgegeben.
Durch eine Faltwand ist der Theaterraum abgetrennt. Der “kleine” Theaterraum bietet bis zu 200 Personen Platz. Er wird genutzt für Autorenlesungen, Projekte und natürlich für die Aufführungen der Theater- und Musical AG´s.
Wenn einmal viel Platz benötigt wird, kann man die Faltwand einfach zur Seite schieben und erhält ein riesiges Audimax. Diese Kombination ist dann Austragungsort für Festakte (Einweihung der Stele der Toleranz) und Aufnahmefeiern für die neuen Jahrgänge.