Eine Gesamtschule ist eine Schulform, die mehrere Bildungsgänge unter einem Dach vereint. Sie wird häufig als Alternative zu dem klassischen dreigliedrigen Schulsystem in Deutschland (Hauptschule, Realschule und Gymnasium) angeboten.
Merkmale einer Gesamtschule:
- Integration verschiedener Bildungsgänge:
- In der Gesamtschule können Schülerinnen und Schüler gleichzeitig den Hauptschulabschluss, den Realschulabschluss oder die allgemeine Hochschulreife (Abitur) anstreben.
- Längeres gemeinsames Lernen:
- Alle Kinder lernen in der Regel bis zur Klasse 9 oder 10 gemeinsam, unabhängig von ihren Leistungen. Dies unterscheidet sich vom traditionellen System, bei dem Kinder schon nach der Grundschule (Klasse 4) in verschiedene Schulformen aufgeteilt werden.
- Individuelle Förderung:
- Gesamtschulen setzen oft auf individuelle Förderung und eine stärkere Durchlässigkeit zwischen den Bildungswegen. Schülerinnen und Schüler können je nach Leistung und Entwicklung ihren Weg anpassen.
- Kurse auf verschiedenen Niveaus:
- Ab einer bestimmten Jahrgangsstufe (meist Klasse 7 oder 9) gibt es Kurse auf unterschiedlichen Leistungsniveaus, etwa Grund- und Erweiterungskurse in einzelnen Fächern.
- Abschlüsse:
- Hauptschulabschluss (nach Klasse 9)
- Mittlerer Schulabschluss (Realschulabschluss, nach Klasse 10)
- Abitur (nach Klasse 13, ggf. 12, je nach Bundesland)
Vorteile der Gesamtschule:
- Flexibilität: Schülerinnen und Schüler können während ihrer Schullaufbahn zwischen den Bildungswegen wechseln.
- Chancengleichheit: Kinder werden nicht so früh in verschiedene Bildungswege getrennt, was für sozial schwächere Schüler Vorteile bringen kann.
- Gemeinschaftliches Lernen: Das gemeinsame Lernen fördert oft soziale Kompetenzen und eine gute Klassengemeinschaft.